Die Reformation in Soest (1521 – 1533) war lutherisch geprägt.
Doch nach und nach drangen aus allen Teilen Deutschlands und der Schweiz auch die Gedanken Zwinglis und Calvins nach Soest und fanden ihre Anhänger – zunächst heimlich, später gefördert durch den zum reformierten Bekenntnis übergetretenen Landesherrn Kurfürst Johann Sigismund von Brandenburg.
Am 15. Juni 1662 bewilligte der Große Kurfürst Friedrich-Wilhelm den Soester Reformierten das lang ersehnte Recht, sich öffentlich zu ihrem Glauben zu bekennen und den Gottesdienst ungehindert feiern zu dürfen.
Das Pfingstfest 1664 (4. Juni) gilt als das offizielle Gründungsdatum der Gemeinde. Von 1664 bis 1872 war ihr gottesdienstlicher Versammlungsort die Brunsteinkapelle in der Schonekindstraße. Im Jahre 1873 zog die Gemeinde in die alte Thomä-Kirche mit dem Schiefen Turm um.
Im Siegel der Gemeinde sieht man ein über das Meer fahrendes Schiff. Es ist das Symbol für die Kirche, die durch das Meer der Zeit ihrem wiederkommenden Herrn entgegenfährt.
In der Inschrift steht der lateinische Satz: “Felici cursu ductore spiritu”, d.h.: “Glückliche Fahrt unter der Leitung des (Heiligen) Geistes”.
Amen! – So soll es sein!