Auf 129 Fragen gibt er Antwort und erklärt den christlichen Glauben. Seinen Namen bekam der Katechismus von seinem Entstehungs- und ersten Erscheinungsort in Heidelberg - im Jahre 1563. Der pfälzische Kurfürst Friedrich III. gab ihn in Auftrag, um die schulische und kirchliche Bildung in seinem Fürstentum auf eine solide und die verschiedenen Richtungen der Reformation zusammenführende Grundlage zu stellen. 450 Jahre alte Antworten? Können sie uns heute noch weiterhelfen? Der Heidelberger Katechismus ist die in unserer Gemeinde geltende Bekenntnisschrift. Auch für unser heutiges Bekennen ist er eine Hilfe im Verständnis des Glaubens. Sowohl im Gottesdienst als auch im Kirchlichen Unterricht ist er in regem Gebrauch. Und doch stolpern wir immer wieder über manche - zwar wohldurchdachte - Formulierung, weil sie unserem Sprachempfinden fremd geworden ist. Schwerwiegender aber ist, dass auch mancher Denkansatz uns fremd bleibt. Im Jubiläumsjahr haben wir uns im „Gesprächskreis Reformiert“ an die Aufgabe gemacht, in Anlehnung an die 129 Fragen und Antworten des Heidelbergers einen „Soester Katechismus“ zu formulieren. Dabei sind wir während unserer Arbeit immer freier gegenüber dem überlieferten Wortlaut geworden. So spiegelt der hier vorgelegte Text auch das Prozesshafte unserer Auseinandersetzung mit dem Bekenntnis unserer Väter und Mütter im Glauben wider. Zur Struktur des Heidelbergers gehört es, dass neben den Fragen und Antworten auch Bibelstellen angegeben werden als Beleg für die Treue der Aussagen zum Evangelium. Die Gemeinde soll die Schriftgemäßheit der Aussagen überprüfen können. Von diesem Prinzip sind wir (nicht ohne es als Defizit zu empfinden) abgewichen. Umso wichtiger ist uns, dass der „Soester Katechismus“ als ein Gesprächsbeitrag zu unserem reformierten Bekenntnis verstanden sein will. Und in aller Demut lassen wir uns sowohl auf unsere Formulierungen als auch auf die Schriftgemäßheit unserer Aussagen ansprechen. Soli Deo Gloria! Im Januar 2014 Gesprächskreis der Ev.-Ref. Kirchengemeinde Soest